Ab März über das ganze Jahre hin 3 Kunstkurse im LAAKEA Zentrum:
Experiment Acryl, Collage - Assoziative Bildfindung und Magie der Linie
In
diesem Acryl-Kurs widmen wir uns in Theorie und Praxis dem emotionalen Verhältnis zur individuellen Farbwahl und der daraus folgenden koloristischen Ausdruckskraft als Mittler zwischen
Gegenständlichkeit und Abstraktion.
Was erzählt das Bild? Welche Sprache spricht die Farbe? Welche Eigenschaften schreiben wir den Farben zu? Wie sind spezielle Vorlieben oder Abneigungen in diesem Farbkosmos zu
erklären?
Wir diskutieren aus diesem Grunde alte und neue Farbtheorien, den Symbolgehalt von Farben und ihren kulturgeschichtlichen Hintergrund. Durch die unmittelbare Betonung und die Konzentration auf den Materialcharakter der Farbe ergibt sich daher für die Praxis des Malens ein sehr direkter Zugang. Wir experimentieren systematisch mit den verschiedenen Auftragsmöglichkeiten (Lasur, Pastos), üben mit unterschiedlichen Malgerätschaften (Finger, Pinselformen, Schwämme, Tücher, etc.) und suchen in spontanen Malaktionen nach Überraschungen.Individuelle Themenstellungen können helfen, nicht in die Falle der Beliebigkeit zu laufen, sondern eigene Bedürfnisse hervorzukehren und sie ganz konkret zum Ausdruck zu bringen.
Die Themenstellungen können an die Interessen der Gruppe oder an Einzelinteressen angepasst sein.Im Laufe der Arbeit werden wir auch über die Möglichkeiten der bewußten Monochromie im Gegensatz zur häufigen „Buntheit“ von Bildern diskutieren, den Schwarz-Weiß-Reiz von „Grisaillen“ ausloten und auch die spannende Frage von Wirksamkeiten kleiner oder großer Bildformate erörtern und umsetzen.
Im Zeitalter des visuellen und medialen Überflusses stellt sich immer wieder die Frage nach den psychologischen Reaktionen auf die ausufernde Welt der Bilder. Den Erzählströmen durch Werbung und der alltäglichen Massenkunst („Pop“) ist schwer zu entkommen. So stellt man sich also diesen Herausforderungen auch im malerischen Bereich.
Durch die Technik der Collage, die Einarbeitung von Fotografien und anderen Materialien (z.B. Stoffe, Textilreste, Zeitungsfragmente, etc.) wird die Welt der „reinen Malerei“ verlassen und es kommt zur aufregenden Vermischung unterschiedlichster Bildträger und Substanzen. In diesen Zonen der „optischen Bastardisierung“ gedeihen die wildesten Bilderfindungen und laden dazu ein, die üblichen Vorstellungsräume zu erweitern, verschiedene Infosphären kollidieren zu lassen und so eine Lawine an Bedeutungen, Vermutungen und Sinnträchtigkeiten loszutreten.
Nicht nur verschiedene Materialien, auch verschiedene Stile gehen in ein- und demselben Bild nicht selten abenteuerliche Allianzen ein und zwingen zu unorthodoxen Bildmeditationen. In diesen Mischungen liegt recht oft die „Poesie“ einer unterbewußten Darstellung, losgelöst von akademischer Logik oder einer erwarteten konventionellen Bildlösung.
Wir werden daher in diesem Kurs die mannigfaltigen Assoziationsmöglichkeiten in den Vordergrund rücken und uns in der Malarbeit zwischen den divergentesten Materialien und Motiven (pinselnd, zeichnend, klebend) treiben lassen.
Mit
Linien zu arbeiten zählt zu den ältesten Kunsttechniken der Menschheit (Ritzungen) und zu den ersten Äußerungen des Kindes (Kritzeleien).
Linien entwickeln ihre eigene Dynamik, sind Grenzziehungen, Umrisszeichnung oder ein gestisches Mittel, Gefühle unmittelbar auszudrücken. Linien treten als grafisches Element auf oder als
bestimmende Pinselstriche innerhalb des flächigen Malaktes. Sie besitzen auch eigene Charakteristiken: zittrige Krakelüren , zügig-elegante Schwungformen, Hilfsformen für perspektivische
Volumen.
Sowohl die klassische Linienführung der alten Kunst als auch die „primitive“ Linearisierung der alten Volkskunst und der modernen „art brut“ führen zu einer
eigenständigen und sehr suggestiven Zeichensprache zwischen realistischem Abbild und Abstraktion bis hin zum lyrischen Informel der „Art concrète“.
Wir werden mit verschiedenen Materialien ( Bleistift, Kohle, Rötel, Pastell, Aquarell, Acryl) ganz gezielt dem Phänomen der Linienführung nachgehen und die
individuellen Umsetzungsformen in Schwarzweiß und Farbe erproben. Im ersten Durchgang (am ersten Tag) werden in Theorie und Praxis (Beispiele aus der Kunstgeschichte) die Grundsteine gelegt, um
dann vertieft und weiterentwickelt zu werden.
Es kann auf Leinwand und/oder Papier gearbeitet werden.
SOMMERAKADEMIE ZAKYNTHOS
Acrylmalerei "Pinsel-Schrift" 25.5.-21.6.2010
Schreibkurs " Buchstab.Wanderstab" 25.5.-14.6-2010